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Schulprogramm

Das Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg als Europaschule im Kreis Coesfeld

Das Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg befindet sich in Trägerschaft des Kreises Coesfeld und hat zwei Schulstandorte: Lüdinghausen und Dülmen. In seinem Einzugsbereich liegt die gesamte südliche Hälfte des Kreises Coesfeld mit den Städten Dülmen, Lüdinghausen und Olfen sowie den Gemeinden Ascheberg (mit Herbern), Nordkirchen und Senden. Aus der Tradition heraus, dass der Altkreis Lüdinghausen auch Selm umfasste, besuchen heute noch viele Schüler*innen aus diesem Ort das Berufskolleg an beiden Standorten, zumal eine gute Verkehrsanbindung über die Bahn gegeben ist.

Die Schüler*innenzahlen liegen derzeit bei einer Gesamtzahl von ca. 2.500 (Stand 2021); zwei Drittel der Schüler*innen gehen in Lüdinghausen, ein Drittel in Dülmen zur Schule. Der Anteil der Berufsschüler*innen beträgt ca. 40 %.

Der Kreis Coesfeld liegt in zentraler Lage im Münsterland; im Süden begrenzt durch das Ruhrgebiet (Lünen, Dortmund, Castrop-Rauxel, Datteln), im Nordosten schließt sich Münster als Zentrum der Region an. Mittelständisch geprägte Industrie- und Handwerksbetriebe sowie Handels- und Dienstleistungsunternehmen dominieren. Viele dieser Unternehmen haben sich neue nationale und internationale Märkte erschlossen.

Im Jahr 2020 arbeiteten im Jahresdurchschnitt 94.100 Erwerbstätige im gesamten Kreisgebiet, 23.600 davon im produzierenden Gewerbe, 67.000 im Dienstleistungsbereich. Die Anzahl der im Gesundheitsbereich Beschäftigten steigt dabei stetig. Die Arbeitslosenquote lag 2020 bei 3 %.

Unsere Schule deckt als so genannte Bündelschule den (Aus-)Bildungsbedarf für alle im Südkreis vertretenen Wirtschaftssektoren ab.

Entsprechend der wirtschaftlichen Bedeutung des Dienstleistungssektors (der Handel macht davon ca. 50 % aus), sind die kaufmännischen Bildungsgänge an beiden Schulstandorten nach wie vor sehr stark vertreten. Am Schulort Dülmen bilden sie den Ausbildungsschwerpunkt.

Unsere Schule bietet im kaufmännischen Berufsfeld alle Schulabschlüsse vom Hauptschulabschluss bis zum Abitur an. Aufgrund des auch im südlichen Münsterland deutlich spürbaren Trends zur Internationalisierung ermöglicht das Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg seit Jahren insbesondere in Bildungsgängen mit kaufmännischem Schwerpunkt den Erwerb von Fremdsprachenzertifikaten. In sämtlichen Bildungsgängen wird Englisch unterrichtet. In allen Bildungsgängen, die zur Fachhochschulreife und allgemeinen Hochschulreife führen, gibt es weitere Fremdsprachenangebote. Die internationale Kooperation ist inzwischen auf alle Arbeitsfelder unserer Schule erweitert worden.

Die Bereiche der Sozialpädagogik und der Gesundheit wachsen in den letzten Jahren entsprechend der zunehmenden gesellschaftlichen Bedeutung. Auch hier werden in unterschiedlichen Bildungsgängen alle Abschlüsse vergeben.

Industrie und Handwerk setzen in den vergangenen Jahren verstärkt auf die duale Ausbildung. Deshalb bietet das Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg hier vor allem die im Einzugsbereich nachgefragten Bildungsgänge der Berufsschule an. Gleichzeitig werden auch die Bildungsgänge der Berufsfachschule, die berufliche Kenntnisse vermitteln und in denen der Erweiterte Erste Schulabschlus (ehemals Hauptschulabschluss nach Klasse 10) sowie der Mittlere Schulabschluss erreicht werden können, angeboten. Für höher qualifizierte Auszubildende hält unser Berufskolleg das Angebot der Fachoberschule für Technik aufrecht, um geeigneten jungen Menschen mit gewerblicher Ausbildung die Weiterqualifizierung über die Fachhochschulen der Region zu ermöglichen.

Mit dem breitgefächerten Angebot für die Allgemeine Hochschulreife sehen wir unsere Schule nicht in Konkurrenz zu den Gymnasien und Gesamtschulen des Südkreises, sondern möchten über die berufliche Schwerpunktbildung gerade die Schüler*innen ansprechen, die eine eher an der beruflichen Praxis orientierte Hochschulzugangsberechtigung suchen. Das Angebot steht allen Schüler*innen mit Mittlerem Schulabschluss mit Qualifikationsvermerk, aber auch allen G8-Schüler*innen (oder G9) des Gymnasiums zur Verfügung.

Das Angebot einer praxisorientierten Ausbildungsvorbereitung und Internationaler Förderklassen sieht das Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg als gesellschaftlichen Auftrag.

 

Das Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg als Europaschule

Das Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg ist seit 2007 „Europaschule“. Es fühlt sich der Realisierung der europäischen Idee in besonderer Weise verpflichtet.

So ist es ein besonderes Anliegen, die Schüler*innen einer eher ländlichen Region auf die Herausforderungen eines vereinten Europas vorzubereiten. Sie sollen es als persönliche und berufliche Chance verstehen, sich „fit für Europa“ machen zu können. Das Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg fördert deshalb in allen Bildungsgängen das Erlernen von Fremdsprachen und bietet Auslandspraktika an. Der Erwerb interkultureller Kompetenzen wird als logische und konsequente Weiterentwicklung des Fremdsprachenerwerbs verstanden.

Ausgehend von der Kooperation der Fachschulen für Sozialpädagogik und Heilerziehungspflege mit dem Deltion College in Zwolle/Niederlande, hat sich im Laufe der Jahre in fast allen Bildungsgängen ein europäisches Profil entwickelt, das die interkulturellen Kompetenzen der Schüler*innen fördert. Dies ist im Sinne einer zukunftsorientierten Ausbildung wesentliche Grundlage für erfolgreiches Handeln im Beruf.

Realisiert wird die internationale Ausrichtung der Schule auf unterschiedlichste Weise, unter anderem durch

  • Praktika im europäischen Ausland, wie z.B. in Frankreich, Irland, den Niederlanden, Malta, Spanien, Schweden und der Tschechischen Republik. Das Angebot soll demnächst auf Österreich und die Schweiz ausgeweitet werden.

  • Praktika über „Ausbildung weltweit“ demnächst in Großbritannien, Norwegen und den USA 

  • Praktika im europäischen Ausland, wie z.B. in Frankreich, Irland, den Niederlanden, Malta, Spanien, Schweden und der Tschechischen Republik. Das Angebot soll demnächst auf Österreich und die Schweiz ausgeweitet werden.

  • Praktika über „Ausbildung weltweit“ demnächst in Großbritannien, Norwegen und den USA

  • Praktika im europäischen Ausland, wie z.B. in Frankreich, Irland, den Niederlanden, Malta, Spanien, Schweden und der Tschechischen Republik. Das Angebot soll demnächst auf Österreich und die Schweiz ausgeweitet werden.

  • Praktika über „Ausbildung weltweit“ demnächst in Großbritannien, Norwegen und den USA

  • Praktika im europäischen Ausland, wie z.B. in Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, Malta, Spanien, Schweden Irland und der Tschechischen Republik. Das Angebot soll demnächst auf Polen ausgeweitet werden.

  • das Angebot von Arbeitsgemeinschaften zur gezielten Vorbereitung der o. g. Praktika ebenso wie die Durchführung von internationalen Projekten im Rahmen dieser Aufenthalte im Ausland.

  • die Teilnahme der Lehrer*innen an geförderten Austauschmaßnahmen.

  • regelmäßige internationale Austauschtreffen mit Lehrer*innen, Schüler*innen und Ausbilder*innen.

  • die Durchführung von internationalen Projekten im Rahmen der EU-Programme und die Betreuung von Praktikant*innen aus dem europäischen Ausland sowie deren Unterbringung im Marianne-von-Weizsäcker-Haus als internationalem Jugendgästehaus der Schule.

  • ein jährlich stattfindendes Europafest, auf dem die Schüler*innen Projekt- und Unterrichtsergebnisse zum Thema Europa vorstellen und an Workshops teilnehmen und diese durchführen können.

Unsere Schule erhält seit Jahren in großem Umfang Fördermittel aus ERASMUS+. Die Aktivitäten werden ideell gleichzeitig von der Stiftung des Richard-von-Weizsäcker-Berufskollegs zur Förderung der internationalen Begegnung begleitet. Schüler*innen, die nicht durch das EU-Programm ERASMUS+ gefördert werden können, können durch die Stiftung des RvW-Berufskollegs unterstützt werden.

Darüber hinaus werden die für die interkulturelle Kompetenz besonders wichtigen sprachlichen Kompetenzen auf besondere Weise gefördert, und zwar durch

  • ein mit Englisch, Niederländisch, Spanisch und Französisch breit gefächertes Angebot an europäischen Fremdsprachen.

  • den regelmäßigen Einsatz von Fremdsprachenassistent im Sprachunterricht.

  • die Zertifizierung von Sprachkenntnissen, unter anderem durch das KMK-Zertifikat.

  • bilingualen Unterricht im Beruflichen Gymnasium.

(siehe Europa-Konzept)

 

Die Leitideen des Richard-von-Weizsäcker-Berufskollegs

Richard von Weizsäcker war von 1984 bis 1994 Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. In dieser Funktion erwarb er ein außerordentliches Ansehen und Sympathie in allen Bevölkerungskreisen. Das für die Namensgebung unserer Schule Entscheidende ist aber, dass er es vermochte, der Jugend ein Vorbild zu sein.

In ihrer Bildungs- und Erziehungsarbeit knüpft die Schule wesentlich an die von Richard von Weizsäcker formulierten Grundsätze an, die er in vielen insbesondere auch an die Jugend gerichteten Reden und Schriften formuliert hat:

  • Toleranz und Achtung der Würde des Menschen

  • Bereitschaft zu Beteiligung und Mitverantwortung

  • Verantwortliches Handeln

  • Aktives Eintreten gegen Feindschaft und Hass

  • Miteinander und nicht gegeneinander arbeiten

  • Einsatz für Frieden und Freiheit

Im Sinne Richard von Weizsäckers unterstützen wir in unserer Arbeit den Leitgedanken, dass die folgenden Generationen die größte und stärkste Verantwortung sind, die wir haben. Ihre Zivilcourage gilt es zu fördern, auf Frieden als Menschlichkeit und Freiheit als Mitverantwortung hinzuarbeiten.

Die Verwirklichung der genannten Grundsätze macht für uns Qualität von Schule aus. Sie bilden auch die Grundlage für die im Jahr 2016 mit dem gesamten Kollegium entwickelten Leitideen:

 

Wir sind eine Schule, die eine gelingende Kommunikation und Kooperation als Grundlage unseres gemeinsamen Schullebens versteht

Das Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg ist eine Schule, an der das gemeinsame Gespräch Fundament allen Handelns ist.

Die Kommunikation und Kooperation mit allen Schul- und Ausbildungs-beteiligten trägt zu einem erfolgreichen Miteinander bei. Alle bringen ihre Bedürfnisse, Erwartungen, Wünsche, aber auch individuellen Probleme mit ein und lösen diese gemeinsam.

Wir gestalten und pflegen ein Netzwerk, in dem alle an der schulischen und beruflichen Ausbildung Beteiligten integriert sind und aktiv mitarbeiten.

 

Wir sind eine Schulgemeinschaft, die wertschätzend und vertrauensvoll miteinander umgeht

Menschen, die sich wertgeschätzt fühlen, gehen toleranter miteinander um. Vielfalt bereichert uns im schulischen Alltag. Gegenseitige Anerkennung und Teilhabe führen zur Entfaltung der Fähigkeiten des Einzelnen.

Gemeinsam engagieren wir uns für ein soziales Miteinander. Durch gemeinsame unterrichtliche und außerunterrichtliche Veranstaltungen und Aktivitäten gestalten wir eine lebendige Schulatmosphäre.

Ein offener Dialog und Transparenz fördern eine vertrauensvolle Atmosphäre. Wertschätzendes Feedback und demokratische Mitbestimmung tragen zu einer positiven Arbeits- und Lernatmosphäre sowie zur Zufriedenheit aller bei.

Wir handeln nach gemeinsam verabredeten Regeln.

 

Wir sind eine Schulgemeinschaft, die die Ressourcen jedes Einzelnen erkennt und weiterentwickelt

Die Schulgemeinschaft unserer Schule ist bunt und vielfältig – zahlreiche Menschen mit ihren unterschiedlichen Voraussetzungen, individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten besuchen unser Berufskolleg.

Wir achten Jeden als eigenständige Persönlichkeit.

Individuelle Talente werden nachhaltig gefördert. Wir zeigen neue Potentiale auf und entwickeln diese durch geeignete Schritte weiter.

Wir fördern in Kooperation mit unseren internationalen Partnern, die Neigungen unserer Lernenden auch über (Länder)grenzen hinaus.

 

Wir stellen unsere Schülerinnen und Schüler sowie den Unterricht in den Mittelpunkt

Der Lernerfolg steht im Mittelpunkt unserer Arbeit.

Dabei setzen wir auf individuelle Förderung, Kompetenzorientierung, nachhaltiges Lernen, Transparenz bei der Leistungsbeurteilung, ein gesundes Lernklima sowie ein förderliches Arbeits- und Sozialverhalten. So werden alle optimal auf ihre berufliche Zukunft vorbereitet.

Eine offene und moderne Feedbackkultur, regelmäßige Evaluationen des Unterrichts in allen Bildungsgängen sowie ein effizientes Fortbildungskonzept sorgen für eine stetige Weiterentwicklung unserer Lehr-Lernmethoden und unseres Unterrichts.

 

Wir sind eine Schule, in der Professionalität großgeschrieben wird.

Professionalität bedeutet für uns lebenslanges Lernen, Praxisbezug und immer auf dem neuesten Stand zu sein.

Wir lernen miteinander und voneinander. Auf dieser Grundlage nehmen wir unsere Verantwortung wahr und entwickeln die beruflichen und sozialen Handlungsmöglichkeiten planvoll und zielführend weiter.

Wir haben die Arbeitswelt im Blick und stellen uns verantwortungsbewusst gesellschaftlichen und technischen Veränderungen. Kooperation und Austausch mit Bildungspartnern ist uns dabei wichtig.

Effiziente Organisation und Selbstmanagement tragen zu einem gesunden Schul- und Arbeitsklima bei.

 

Die Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit

Das Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg hat sich zum Ziel gesetzt, die Einsicht in komplexe Zusammenhänge bzw. ganzheitliches Denken zu fördern. Die verstärkte Durchführung fächerübergreifenden Unterrichts soll dies in besonderem Maße unterstützen.

In der Berufsschule arbeitet das Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg ständig an einer engen Kooperation betrieblicher und schulischer Ausbildung. Die Zusammenarbeit fördert das gegenseitige Verständnis beider Ausbildungsbereiche. Die gemeinsame - „ganzheitliche“ - Ausbildung erlaubt auch die Nutzung von Material und Fähigkeiten beider Partner im dualen System.

Auch alle anderen Bildungsgänge sind eng mit der beruflichen Praxis verknüpft. Unser Berufskolleg ermöglicht seinen Schüler*innen in sämtlichen Bildungsgängen, Praktika zu absolvieren, die inhaltlich am jeweiligen Schwerpunkt des Bildungsganges orientiert sind. Praktika sind integraler Bestandteil und werden von Seiten der Schule inhaltlich und organisatorisch begleitet.

 

Bildung für nachhaltige Entwicklung

Die Schulgemeinschaft des Richard-von-Weizsäcker-Berufskollegs verfolgt ein Bildungsverständnis, welches die umfassende Förderung der nachhaltigen Entwicklung impliziert. Dieses Anliegen wird durch die Arbeitsgruppe „Nachhaltigkeit“ unterstützt.

Im Rahmen der Partizipation der gesamten Schulgemeinschaft erfolgt in verschiedenen Lernbereichen sowie in Projekten mit außerschulischen Partner*innen eine bildungsgangübergreifende Auseinandersetzung mit ökologischen, ökonomischen und sozialen Herausforderungen einer globalisierten Welt. Beispielhaft ist hier die seit dem Schuljahr 2012/13 durchgeführte AG „Sprachförderung“ für Kinder mit und ohne Migrationshintergrund im Elementarbereich in Kooperation mit der Kirchengemeinde St. Felicitas in Lüdinghausen.

 

Vielfalt und Individuelle Förderung als Prinzip

Wir sind eine Schule der Vielfalt. Wir haben nicht nur ein vielfältiges Bildungsangebot, sondern auch die vielfältigsten Talente an unserer Schule. Unter den ca. 2.650 (Stand 2020) Schülern ist jeder einzigartig und hat individuelle Begabungen und Neigungen. Manche haben auch mit Einschränkungen zu kämpfen. So bedeutet individuelle Förderung im Sinne von "Fördern und Fordern" zweierlei: Zum einen sollen die Schüler*innen die Möglichkeit erhalten, ihre Stärken zu entdecken und weiterzuentwickeln. Zum anderen bedeutet "Fördern und Fordern", dass den Jugendlichen Hilfestellungen gegeben werden, Defizite auszugleichen. Dabei wird auch die individuelle, aktive und eigenverantwortliche Mitarbeit aller Schüler*innen eingefordert (siehe Vielfalt-Konzept; derzeit in Überarbeitung)

Im Hinblick auf die wachsenden und sich ständig ändernden Anforderungen im späteren Berufsleben werden die Schüler*innen befähigt, Lernstoff selbstständig zu erarbeiten, zu strukturieren und zunehmend komplexere Handlungssituationen zu lösen. Sie lernen, zielorientiert und angemessen Informationen und Ergebnisse zu präsentieren und in allen Bildungsgängen ihre kommunikativen Kompetenzen zu stärken.

Im Einzelnen bedeutet das, dass in den unterschiedlichen Bildungsgängen zunächst die vorhandenen Methodenkompetenzen und das Lerntempo angeglichen und anschließend Schritt für Schritt die oben genannten allgemeinen sowie berufsfeldbezogenen Kompetenzen vertieft werden. Einige vollzeitschulische Bildungsgänge haben sich für ein kompaktes Methodentraining zu Beginn des Bildungsganges entschieden, das dann systematisch im laufenden Unterricht weiter fortgeführt und vertieft wird. Andere Bildungsgänge haben sich darauf verständigt, spezifische methodische Inhalte gezielt im Fachunterricht zu verankern.

Die Organisation, Durchführung und Evaluation der eingesetzten Maßnahmen erfolgt durch die Klassen- und Fachlehrer*innen des betroffenen Bildungsgangs.

Die Evaluation dieser Maßnahmen wird sowohl klassenweise durchgeführt als auch in den einzelnen Teams bzw. Fachbereichen, die die Kriterien für die Evaluation bildungsgangbezogen festlegen (siehe Qualitätssicherungskonzept).

 

Das Leistungsbewertungskonzept

Am Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg verstehen wir Leistungsbewertung immer auch als entwicklungsoffenen pädagogischen Prozess, der für alle Beteiligten transparent gestaltet wird. Im Verständnis unserer Schule haben Schüler*innen ein Anrecht darauf, zu wissen, was sie zu leisten haben und wie sich Bewertung vollzieht.

Das Leistungsbewertungskonzept gibt allen Beteiligten Rechts- und Verhaltenssicherheit, schließt dadurch vorschnelle Urteile und Befürchtungen aus und verschafft allen Beteiligten am Ausbildungsprozess Klarheit, Sicherheit und eine gemeinsame Ebene für den strukturierten und zielführenden Austausch und die effektive und abschließende Klärung von Fragen.

Das Leistungsbewertungskonzept konkretisiert das Leitbild und das pädagogische Profil unserer Schule auf besondere Art und Weise. Es zeigt mit welcher pädagogischen Grundhaltung und Mitverantwortung in den verschiedenen Bildungsgängen des Richard-von-Weizsäcker-Berufskollegs agiert wird (siehe Leistungsbewertungskonzept).

 

Das Beratungskonzept

Beratung ist in unserer Schule eine gemeinsame Aufgabe, an der alle an Schule Beteiligten entweder als Berater*innen oder als zu Beratende teilnehmen. Die vielfältigen Beratungsanlässe sind komplex und spiegeln zunehmend die Orientierungsschwierigkeiten in der Schullaufbahn-, Berufs- und Lebensplanung von Schüler*innen wider. Der daraus wachsende Beratungsbedarf erfordert eine effiziente Beratung mit unterschiedlichen Akzenten. Neben strukturierten schulinternen Beratungskonzepten ermöglicht das Hinzuziehen von Expert*innen in die Schule einen zeitnahen und nachhaltigen Beratungs- und Unterstützungsprozess.

Wir bieten den Eltern unserer Schüler*innen eine vertrauensvolle und pädagogisch verständnisvolle Unterstützung und Beratung.

Getragen wird dieses Konzept durch eine enge Vernetzung, den professionellen Austausch und die permanente Weiterbildung der Personen, die beraten. Zu diesen zählen neben der Schulleitung und den Lehrer*innen, die Schulsozialarbeiterinnen, die Mitarbeiterinnen der Schulseelsorge und Mitarbeiter*innen außerschulischer Kooperationspartner (siehe Beratungskonzept).

 

Schulmitwirkung

Für einen erfolgreichen Abschluss der Schullaufbahn ist die gemeinsame Anstrengung von Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen erforderlich. Das Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg bietet den Eltern seiner Schüler*innen eine vertrauensvolle und pädagogisch verständnisvolle Unterstützung und Beratung.

Eltern können sich im Rahmen der Klassenpflegschaft, Schulpflegschaft und Schulkonferenz ins Schulleben einbringen.

Daneben haben auch die Schüler*innen unserer Schule die Möglichkeit, sich im Rahmen der Schülervertretung zu engagieren. Der jährlich gewählte Schüler*innenrat vertritt die Schülerschaft unseres Berufskollegs in allen gesetzlich vorgesehenen Gremien und ist somit an der Schulmitwirkung beteiligt.

 

Externe Kooperation

Die Verknüpfung mit der beruflichen Praxis erfordert eine enge Kooperation unserer Schule mit außerschulischen Bildungsträgern, Betrieben und anderen Einrichtungen des öffentlichen Lebens. Die verschiedenen Bildungsgänge des Richard-von-Weizsäcker-Berufskollegs arbeiten zum Beispiel mit sozialen und pädagogischen Institutionen der Region zusammen.

Zudem nimmt unser Berufskolleg regelmäßig an Wettbewerben unter anderem zur politischen Bildung und Unternehmensgründung teil.

Im Fachbereich Sport kooperiert das Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg mit Nachbarschulen und Vereinen sowie seinem niederländischen Partnerberufskolleg in Zwolle. Die Schüler*innen engagieren sich in regionalen und internationalen Wettkämpfen.

 

Die Organisation der pädagogischen und organisatorischen Arbeit

Das Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg arbeitet auf Basis des Teamgedankens und nach den Grundsätzen zeitgemäßen Projektmanagements.

Die Projektgruppen werden themen- und anlassbezogen gebildet. Sie arbeiten nach einem klaren Auftrag, den sie gemeinsam mit der Schulleitung im Rahmen eines Projektauftrages formulieren. So werden gemeinsam Ziele gesetzt und die Umsetzung in regelmäßigen Abständen überprüft.

Die Projektgruppen geben sich Regeln für ihre Zusammenarbeit und legen eine*n Projektleiter*in fest, dokumentieren ihre Arbeit transparent und informieren das Kollegium über ihre Arbeitsschritte (siehe Konzept Steuergruppe / Verlinkung).

Für jeden Bildungsgang oder Fachbereich gibt es zudem eigene Arbeitsteams, welche eigenverantwortlich und gegebenenfalls in Kooperation mit den außerschulischen Partner*innen an der kontinuierlichen Verbesserung der schulischen Arbeit und deren Anpassung an die außerschulische Entwicklung arbeiten.

 

Der Organisationsplan

Die Schule verfügt über eine transparente Organisationsstruktur mit klarer Aufgabenbeschreibung

Jeder Bildungsgang hat eine Bildungsgangleitung, die den Bildungsgang im Sinne des Teamkonzepts leitet. Die unmittelbare Verantwortung für die Arbeit in den Bildungsgängen trägt die Leitung der jeweiligen Abteilung. Die Schulleiterin trägt die Gesamtverantwortung.

(siehe Organisationsplan; aktuell in Überarbeitung)

 

Die Steuergruppe

Die durch Fortbildungen besonders geschulte Steuergruppe initiiert und begleitet in Zusammenarbeit mit Schulleitung, Lehrer*innen, Schüler*innen, Eltern und Betrieben am Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg Schulentwicklungsprozesse. Sie berät Projektgruppen, koordiniert Projekte und ist verantwortlich für die Evaluation der Arbeit an der Schule.

(siehe Steuergruppen-Konzept)

 

Das Unterrichtssicherungskonzept

Ziel des Richard-von-Weizsäcker-Berufskollegs ist es, Unterrichtsausfall zu minimieren und Vertretungsunterricht sinnvoll zu gestalten. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, ist ein detailliertes Unterrichtssicherungskonzept entwickelt worden. Es basiert auf grundsätzlichen Vereinbarungen, die sowohl die lang- als auch die kurzfristige Vertretung betreffen (siehe Vertretungskonzept).

 

Das Medienkonzept

Am Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg bedeutet Medienkompetenz, die Handlungskompetenz im Umgang mit Medien aller Art zu stärken und Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit eigenen Daten und denen Dritter zu schärfen.

Die Digitalisierung ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, die den Lernort Schule mit einbezieht. Sie verlangt von den Schüler*innen eine erhöhte Medienkompetenz. Diese ist gerade am Berufskolleg ein wichtiger Bestandteil der Schulentwicklung, der alle Vollzeitbildungsgänge und auch die berufliche Bildung betrifft. Die neuen Bildungspläne verlangen differenzierte Lern- und Unterrichtsprozesse, insbesondere die Beschaffung, Verarbeitung und Präsentation von Informationen.

Dabei muss die in der betrieblichen Wirklichkeit benutzte Hard- und Software zum selbstverständlichen Arbeitsmittel werden. Dieses ist sowohl für Lehrer*innen als auch für Schüler*innen eine andauernde Herausforderung (siehe Medienkonzept).

 

Das Hygienekonzept

Ziel des Hygienekonzeptes am Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg ist es, Erkrankungen vorzubeugen, Infektionen frühzeitig zu erkennen und die Weiterverbreitung zu verhindern. Damit diese Ziele erreicht werden können, ist ein detailliertes und umfassendes Hygienekonzept entwickelt worden (siehe Hygienekonzept). 

 

Das Fortbildungskonzept

Das Fortbildungskonzept ermöglicht einen optimalen Ausbildungsstand der an der Schule unterrichtenden Lehrer*innen.

Die Bildungsgänge ermitteln mit Hilfe des Fortbildungskoordinators den Fortbildungsbedarf, dieser führt ihn zusammen und organisiert geeignete Moderator*innen. Fortbildungen finden auch in Kooperation mit anderen Schulen statt.

Ziel des Fortbildungskonzepts ist zudem die bessere informelle Vernetzung von Kolleg*innen unterschiedlicher Abteilungen und Bildungsgänge, damit vorhandene Ressourcen, Fertigkeiten und Fähigkeiten bekannt sind und die Zusammenarbeit erleichtert wird. Ein Fortbildungsausschuss klärt gegebenenfalls ergänzend den Bedarf (siehe Fortbildungskonzept).

 

Das Qualitätssicherungskonzept

Das Qualitätssicherungskonzept des Richard-von-Weizsäcker-Berufskollegs beruht auf den drei Bausteinen der Unterrichts-, Organisations- und Personalentwicklung. Als verbindliche Grundlage dient dabei das Qualitätstableau des Landes Nordrhein-Westfalens.

Die stetige Verbesserung des Unterrichts durch gemeinsam abgestimmte Maßnahmen steht im Mittelpunkt der Unterrichtsentwicklung an unserer Schule. Zugleich streben wir im Bereich der Organisationsentwicklung klare Organisations- und Kommunikationsstrukturen an unserem Berufskolleg an. Ein nachhaltiger Personalentwicklungsprozess unterstützt außerdem die Qualitätssicherung an unserer Schule. Vor diesem Hintergrund bringt die Steuergruppe zu jedem Schuljahr ein Jahresthema in die Lehrerkonferenz ein, über das die Kolleg*innen abstimmen. Ab dem Schuljahr 2018/2019 lautet das Jahresthema: „Digitalisierung zur Unterstützung des kompetenzorientierten Unterrichts zur Förderung der Eigenverantwortlichkeit der Schülerinnen und Schüler“. Ab dem Schuljahr 2022/23 lautet das Jahresthema: „Digitalisierung zur Unterstützung des kompetenzorientierten Unterrichts zur Förderung der Eigenverantwortlichkeit der Schüler*innen“ (siehe Qualitätssicherungskonzept).

 

Das Gleichstellungskonzept

Gender Mainstreaming wird als Auftrag verstanden, die unterschiedlichen Interessen und Lebenssituationen aller Personen von vornherein zu berücksichtigen, um das Ziel der Gleichstellung aller effektiv verwirklichen zu können.Dies ist grundsätzlich als Prozess angelegt und bedarf einer ständigen Überprüfung und Weiterentwicklung.  

Am Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg findet die ausschließliche Verwendung der weiblichen und männlichen Sprachform bei Personenbezeichnungen nur statt, wenn keine neutrale Form gefunden werden kann, da sonst Menschen mit nicht eindeutiger geschlechtlicher Identität unberücksichtigt bleiben.

Für die Zukunft ist eine Ausweitung des Begriffes Gleichstellung jenseits von Geschlechterrollen wünschenswert. Eine gerechte Gesellschaft benötigt Gleichstellung hinsichtlich aller Facetten von Heterogenität.

Das Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg sieht die Umsetzung von Gleichstellung in diesem erweiterten Sinne als eine Querschnittsaufgabe in der Unterrichts- und Schulentwicklung.

Gendergerechte Sprache wird am Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg als wichtiger Beitrag zur gendersensiblen Pädagogik in allen veröffentlichen Texten/Konzepten etc. verankert. Schulinterne Lehrpläne (DJP) weisen in allen Bildungsgängen mindestens in einem Fach/Lernfeld Bezüge zu gendersensiblen Themen/Inhalten auf.

Das Berufskolleg hat einen hohen Mädchen- und Frauenanteil sowohl innerhalb der Schüler*innenschaft als auch einen hohen Anteil von Lehrerinnen innerhalb des Kollegiums.

Aus dieser Tatsache ergibt sich die besondere Bedeutung des Gender Mainstreaming: Grundsätzlich wird am Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg für Aufgabenbereiche und Stellenbesetzungen ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis angestrebt. Aus diesem Grund hat sich das Kollegium dazu entschlossen, neben den obligatorisch ernannten Frauen auch Männer in das Gender-Team zu wählen (siehe Gleichstellungskonzept).

Zur weiteren Verbesserung der Arbeitssituation der vollzeit- und teilzeitbeschäftigten Lehrkräfte hat unsere Schule ein Teilzeitkonzept erstellt, das die Vereinbarkeit von Familie und Beruf z. B. bei der Stundenplanung, der Teilnahme an Konferenzen und Teamsitzungen gewährleisten soll.

(siehe Teilzeitkonzept)

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