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Richard von Weizsäcker als Präsident

Im November 1983 wurde Weizsäcker zum zweiten Mal als CDU/CSU-Kandidat für das Bundespräsidentenamt benannt und bei der Wahl am 23. Mai 1984 gegen die von den Grünen vorgeschlagene Luise Rinser von der Bundesversammlung zum sechsten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Am 1. Juli wurde er als Nachfolger von Karl Carstens in diesem Amt vereidigt. Bei der Wahl des deutschen Bundespräsidenten am 23. Mai 1989 wurde Weizsäcker im Amt bestätigt. Es war die bis dahin einzige Wahl eines Bundespräsidenten, bei der es nur einen Bewerber gab.

Weizsäcker wirkte integrierend und erlangte hohe Anerkennung im In- und Ausland mit seiner Rede vom 8. Mai 1985, in der er den 8. Mai 1945 als „Tag der Befreiung vom menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft“ bezeichnete. In seine Amtszeit als Bundespräsident fiel die deutsche Wiedervereinigung. Damit wurde Weizsäcker der erste Bundespräsident des vereinten Deutschlands. Er trat für ein behutsames Zusammenwachsen von Ost und West ein und mahnte in seiner Rede zur Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990: „Sich zu vereinen, heißt teilen lernen.“

Richard von Weizsäcker ist besonders für seine Reden bekannt geworden. So setzte er sich für die Versöhnung mit Israel ein und mahnte auch vor Ausgrenzung, Fremdenhass und Gewalt anlässlich der fremdenfeindlichen Anschläge von Rostock und Solingen während seiner zweiten Amtszeit: 

Die Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen zwischen dem 22. und 26. August 1992 gegen die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber (ZAst) und ein Wohnheim für ehemalige vietnamesische Vertragsarbeiter in Rostock-Lichtenhagen waren die massivsten rassistisch motivierten Angriffe in Deutschland nach Ende des Zweiten Weltkrieges.

Der Solinger Anschlag war ein Jahr später der nächste Tiefpunkt einer Welle fremdenfeindlicher, rassistischer Anschläge auf Menschen ausländischer Herkunft in Deutschland. Erst drei Tage vorher hatte der Bundestag am 26. Mai 1993 das deutsche Asylrecht geändert und die Drittstaatenregelung eingeführt.

In Folge des Beschlusses zur Verlegung des Parlaments- und Regierungssitzes von 1991 verlegte Weizsäcker im Januar 1994 den ersten Amtssitz des Bundespräsidenten von der Villa Hammerschmidt in Bonn in das Schloss Bellevue in Berlin. Damit war der Bundespräsident das erste Verfassungsorgan, das nach Berlin zog. Die Villa Hammerschmidt ist seitdem der zweite Amtssitz des Bundespräsidenten. Das Bundespräsidialamt zog 1998 nach Berlin.

Weizsäckers zweite Amtszeit endete am 30. Juni 1994. Sein Nachfolger als Bundespräsident wurde Roman Herzog.

Endrit Memeti und Lawand Rasho

Geschichte der Familie von Weizsäcker

Der Vater

Die Kindheit

RvW und der 2. Weltkrieg

RvW als Jurist

Die Familie

RvWs Zeit in der Wirtschaft

RvW als Präsident des Ev. Kirchentags

RvW als Reg. Bürgermeister von Berlin

RvW als Bundespräsident